Pfingsten 2014 soll uns allen noch lange Zeit in Erinnerung bleiben, eine sehr energiereiche Luftmasse und gut gescherte Umgebung (Windscherung) sorgten für ein äußerst gefährtliches Setup am Pfingstmontag. Estofex reagierte mit einen großzügigen Level 2 für fast ganz Deutschland sowie einem Level 3 für den Westen Nordrhein-Westfalens für den Abend.
Es dauerte nicht lange bis es im westlichen Nordrhein-Westfalen erste Auslöse gab. Rasch konnte sich in der explosiven Luftmasse eine Superzelle entwickelt welche sich Richtung Weilerswist, Swisttal und später nach Bonn und ins Siegerland verlagerte. Gegen 13:00 Uhr machte ich mich auf den Weg nach Weilerswist um mich direkt südlich, im Inflow der Superzelle zu positionieren. Die Rotation des Aufwindes war deutlich zu erkennen, immer wieder zog es rotierende Fractis hinein. Von dieser Zelle ging eine hohe Tornadogefahr aus.
Wie hoch das Tornadopotential an dieser Zelle war zeigt folgendes Radarbild (Bild nachträglich gespeichert). Man erkennt ein sog. "Hook" Echo. Diese Hakenform ensteht durch die Rotation des Gewitteraufwindes (Mesozyklone). Sie "zieht" rückseitig den Niederschlag um sich herum.
Etwa zum gleichen Zeitpunkt machte ich diese Aufnahme, man sieht wunderbar die Trichterform, für einen auskondensierten Funnel hat es aber dann doch leider nicht gereicht.
Ich verlagerte meinen Standort nun nach Heimerzheim und suchte mir Schutz unter einer Tankstelle, denn die Fallstreifen des nahenden RFD (Rear Flank Downdraft) und das Radarecho liesen mehr als eindeutig darauf schließen das diese Zelle gleich großen Hagel wirft. So geschah es auch, im RFD der Superzelle fielen Hagelkörner mit einem Korndurchmesser von bis zu 4 cm.
Ein Video zur Superzelle folgt...