29.04.2011 - Multizellen im westlichen NRW

Zwischen einem Tief im Süden und einem Hoch im Norden wurde von Osten her eine feuchtlabile Luftmasse nach Nordrhein-Westfalen geführt. Aufgrund eines höheren Druckgradienten kam es zu erhöhten Windgeschwindigkeiten bis Böen der Windstärken 4 bis 5 BFT. Aufgrund der Situation von erhöhten SRH1 und SRH3 Werten in der Simulation und erhöhter Scherwerte gab Estofex ein Level 1 aus bei 15 bis 50 % Wahrscheinlichkeit. Gegen 15 UTC ( 17:00 Uhr ) löste es dann aus. Erste Zellen zogen von Hessen kommend nach Nordrhein Westfalen. Zuerst waren die Zellen ziemlich verteilt. 

Bericht: Udo Karow
Bilder: Marcus Rohloff
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Um 14:30 Uhr holte mich Marcus aus Swisttal-Odendorf ab und wir fuhren erstmal nach Bodenheim zu einem unserer Chasingpoint. Dort postierten wir uns um die Lage einzuschätzen. Hierzu nahmen wir den Himmel in Augenschein und nutzen Satbild sowie das Radar. Es gab überall schöne Quellungen und alsbald zeigten sich Cumulus Congestus. Kurze Zeit später gegen 15:00 Uhr erspäten wir dann die esrten Eisschirme. Eine kräftige Entwicklung im Bereich Siegburg viel uns ins Auge und nach der Zugrichtung fuhren wir nach Bornheim wo die Zelle vor unseren Augen starb und somit nichts mehr ansehnliches hatte. Eine weitere starke Zelle viel uns auf und wir begaben uns weiter Richtung bergheim wo wir noch Frank mitnahmen. Ausserhalb von bergheim stellten wir uns auf ein Feld wo wir eine sehr dunkle Wolkenbasis in Augenschein nahmen die auch einmal Blitze. Mit dem Handwindmessgerät verzeichnete ich Windböen von bis zu 40 km/h. Die Zelle war durch den Niederschlagskern sehr verwaschen und hatte keine Strukturen.
Wir fuhren weiter in Richtung Titz wo wir nochmals an einem kleineren Ort hielten. Hier traf uns der Randbereich einer Zelle. Sie lebte nochmals auf und fing an zu blitzen. Es kamen starke Windböen mit Niederschlag auf. Dann wurden wir mit voller Wucht von eine nassen Böe getroffen die ich mit dem handwindmessgerät erfasste und eine Windgeschwindigkeit von 68 km/h maß. Ich verzeichnete zudem einen Druckanstieg was mich auf einen fallenden kaltluftkörper tippen lässt. Nachdem wir genug gesehen haten fuhren wir auf ein feld in der Nähe der Sofienhöhe. Hier fotografierten wir die abziehende Zelle die deutliche mammatus entwickelte. Zudem viel uns eine sehr aktive Zelle Richtung Düsseldorf auf. Flugzeuge die dort waren drehten mehrfach warteschleifen. Hinter der abziehenden Zelle sichteten wir einen neuen Eisschirm und weitere Cumulus Congestus Türme. Nach dem wir aufs Radar gesehen hatten und uns eine Zelle auffiel die Richtung Mönchengladbach zog entschlossen wir uns diese zu jagen. Es kam wie es kommen musste. Wir fuhren uns in Mönchengladbach fest. Vorher durchfuhren wir Grevenbroich wo vor uns die Zelle eine heftige Dynamik und immer wieder neue Aufwindtürme entwickelte. Nach dem wir entlich aus Mönchengladbach raus waren führen wir Richtung Schwalmtal und standen an einer Strasse in Richtung Roermond. Hier blieben wir in der Nähe eines Restaurant und schauten uns ein wenig die Blitzshow an. Danach brachen wir ab und fuhren Heimwärts. Es war spannen und wir hatten eine super Stimmung.

 

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