Die Wetterlage des 18. August 2011 versprach das Setup einer deftigen Gewitterlage für Nordrhein-Westfalen und weitere Teile Deutschlands zu werden. Ein abgelöstes thermisches Tiefdrucksystem über Frankreich machte sich auf den Weg nach Nordosten und advehierte so feuchtwarme und energiereiche Luft. Seit den Nachmittagsstunden des 18.August beobachteten wir dann gespannt die Entwicklungen der Wetterlage. Gegen 16 Uhr MESZ löste es dann vermehrt über den Belgien aus und verstärkte sich rasch. Um 17:00 Uhr MESZ wurde nun klar das dieses System Kurs auf Nordrhein-Westfalen nahm, so machten wir uns langsam fertig um das System abzufangen.
Um 18:10 MESZ traf ich Daniel am Bahnhof und wir fuhren erst mal zur Nahrungsaufnahme an dem nahegelegenen Mc Donald´s. Hier machten wir unsere Ausrüstung startklar und mussten leider feststellen das es Probleme mit dem Internetstick gab, also ging es dieses mal „unplugged“ ohne mobiles Internet auf die Jagd. Nach genauer Beobachtung der Bewegungen am Himmel entschlossen wir uns nach Norden zu verlegen. Auf der A61 Richtung Jackerath wurde uns schnell klar, es war die richtige Entscheidung. Wir verließen die Autobahn an der Abfahrt 17 Bedburg/Grevenbroich und fuhren dort direkt den nächsten Feldweg an. Von hier aus hatten wir Blick auf den kompletten Abwindbereich vor dem sich eine ansehnliche Shelfcloud entwickelte.
Der grünlich schimmernde Niederschlagsbereich ließ Hagel vermuten, dementsprechend hielten wir von diesem einen ausreichenden Abstand.
Die Bilder vom Standort westlich der Autobahnabfahrt:
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Als die Zelle nun gefährlich nah kam, entschlossen wir die Autobahn nach Süden zu nehmen und so aus dem Gefahrenbereich der Zelle zu fahren.
Während der Fahrt fiel uns sofort eine aufsteigende dichte aber jedoch recht schmale Staubsäule über dem Tagebau Hambach auf, möglicherweise Gustnardo. In Bergheim verließen wir die Autobahn wieder und fuhren auf die B477 Richtung Niederaußem, so blieben wir im südlichen Teil der Zelle und konnten wunderbar die weiteren Entwicklungen beobachten. Während der aktivste Teil des Systems im weiteren Verlauf weiter nach Düsseldorf zog, verfolgte uns der etwas abgeschwächte aber dennoch sehr Blitz aktive Teil bis nach Frechen. In Hürth bogen wir ab nach Erftstadt und waren endlich aus der Zugbahn des Systems.
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Ein kurzer Blick in den Himmel, da geht nochwas. Sofort entschlossen wir uns den Standort nach Niederbolheim zu verlegen. Schon während der Fahrt fiel uns die dunkele und sehr Tiefhängende Absenkung vor dem Abwindbereich auf. Beim annähern an die Zelle zeigte sich uns eine faszinierende Shelfcloud.
Ein kurzer Stop in Niederbolheim zum Checken der Zugbahn und schon ging es weiter. Wir waren uns einig, weiter nach Süden. Kurz vor Kelz fanden wir gegen 20:46 Uhr MESZ einen geeigneten Beobachtungspunkt. Die Blitze zuckten im sekundentakt, eine so hohe Blitzfrequenz habe ich bisher nur bei der Superzelle Heinsberg vom 21.07.2009 gesehen, es war beeindruckend.
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Nachdem nun auch hier der Niederschlagsbereich sehr nahe kam, fuhren wir wieder nach Süden aus der direkten Zugbahn des Systems und ließen dieses an uns vorbei ziehen.
Westlich von uns Blitzte es auch schon wieder, durch die Dunkelheit wurde es nun langsam schwieriger ohne Radar zu Navigieren. Durch einen Blick auf den Horizont machten wir eine kleine lücke zwischen den aktiven Systemen aus welche wir als schlupfloch nutzten. Als sich die Gewitter nun kurz abschwächten fuhren wir zurück nach Erftstadt zum Bahnhof. Doch kurz bevor wir den Bahnhof erreichten, lebte die Aktivität erneut auf und wir gerieten in einen Hagelschauer mit Körnern um 2cm und heftigen Starkregen, die Sicht lag bei null. Um 22:30 Uhr MESZ beendeten wir diesen sehr erfolgreichen Tag.
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