07.04.2014 / Kreis Erkelenz / Starkes Gewitter mit Gustnado

Gewitterluft... lange mussten wir darauf warten und am gestrigen Montag war es dann endlich wieder soweit, die erste Gewitterlage der Saison 2014 stand bevor. Auch unser Sturmjagdteam nutzte diese Gelegenheit um wieder gemeinsam auf die Jagd zu gehen.
Vorab, kurz etwas zur Ausgangslage: Zwischen einer Hochdruckzone im Süden und einer Tiefdruckzone über dem Nordatlantik, wurden warme und feuchte Luftmassen nach Deutschland geführt. Eine vor der Kaltfront eines Randtiefs über dem Ärmelkanal vorlaufende Konvergenz sollte zum Nachmittag entlang der belgisch,- französichen Küste für Auslöse teils kräftiger Gewitter sorgen. 

Bereits zum frühen Nachmittag zeigten sich an der Küste Frankreichs erste Gewitteraktivitäten. Das Setup versprach recht gut organisierte Zellen welche sich entlang der Konvergenz linear anordnen sollten. So geschah es dann auch. Die frischen Zellen zogen unter verstärkung weiter Richtung Ost / Nordost auf Nordrhein-Westfalen zu.

Um 18:00 Uhr machte ich mich auf den Weg nach Köln um dort Daniel und Arne einzusammeln. Nach kurzer Lagebesprechung und Kurspeilung der Zellen welche mittlerweile schon in Belgien hereinzogen, machten wir uns gleich auf den Weg Richtung Aachen, wir wollten erstmal so nah wie möglich an die belgische Grenze. Dort angekommen analysierten wir erneut die aktuelle Lage. Die Linie fing an zu bröckeln, wir ahnten das der südliche Teil nicht mehr lange überleben würde und entschlossen uns sofort in den Kreis Erkelenz zu verlegen um dort den aktiveren Nordteil der Linie abzufangen. Dort trafen wir uns dann noch mit unseren Teamkollegen Ayko und Stefan welche sich aus Wuppertal auf den Weg zu uns machten.

Nach dem wir einen geeigneten Beobachtungspunkt fanden, bauten wir sofort die Kameras auf und los ging es mit der Langzeitbelichtung =)... leider verlor die Linie zunehmend an der Blitzfrequenz. Man kann nur erahnen wie prachtvoll die Shelfcloud im Tageslicht ausgesehen hätte.







Etwa 10 Minuten später zog folgende Staubaufwirbelung unsere Aufmerksamkeit auf sich. Aufgrund einer möglichen Funnelcloud, welche wir wenige Minuten vorher glaubten zu erkennen, sowie den plötzlichen Zustorm spürbar warmer Luft und dem vorhanden Setup, dachten wir alle an einen möglichen Tornado. Da wir aufgrund der geringen Blitzaktiviät keine gescheiten Aufnahme des möglichen Funnelverdachtes bekamen und dies so nicht eindeutig belegen können gehen wir aktuell von einem Gustnado aus. Dieser Fall wird von uns noch weiter Analysiert.







Mit diesem Blitz setzte ein kurzes Aufleben der Blitzfrequenz ein, da wir uns jedoch nach diesem Foto in Sicherheit brachten existieren keine weiteren Aufnahmen.



Alles in allem war diese Gewitterlage ein gelunger Saisonauftakt und zählt zu einem der besten Chasings der letzten Jahre. Nach dem ich Daniel und Arne in Köln abgesetzt hatte, lag dann auch ich endlich gegen 03:00 Uhr im Bett.

Weiteres Bildmaterial sowie nähere Informationen bzgl. des möglichen Tornadoverdachtsfall folgt.