20.06.2013 - Squalline im südwestlichen NRW

Nach den enttäuschenden Ergebnissen der letzten Tage haben wir uns dazu entschieden auch am gestrigen Donnerstag auf die Jagd zu gehen. Nach einer kurzen Nacht machte ich mich bereits am Vormittag auf in Richtung Rheinland-Pfalz um dort die erste Gewitterfront, welche durch die vorlaufende Konvergenz ausgelöst wurde, abzufangen. Kurz nach Bad Neuenahr-Ahrweiler musste ich die Autobahn verlassen da die nördliche Zelle mir den Weg weiter nach Süden abschnitt und ich nicht sonderlich scharf darauf war durch den Core zu fahren (immerhin gab es Meldungen von bis zu 5 cm großen Hagel).

Optisch war es absolut nicht das Highlight, alles war sehr diesig und man erkannte kaum Struktur. Mit Annäherung der Zelle wurde es richtig finster, es schien als werde es Nacht.. die Zelle hatte einen sehr giftig wirkenden Grünschimmer. Laut Radarprognose sollte der Hagelkern ca. 2km südlich meiner Position durchgehen, soweit so gut... wie bereits erwähnt war es extrem diesig und nach dem mein Internet dann auch noch ausfiel war ich quasi Blind was die Entwicklungen der Zelle betraf. Ich entschloss auf Nummer sicher zu gehen und nahm die A61 nach Norden. Gute Entscheidung... denn kurz nach dem ich auf die Autobahn auffuhr prasselten einzelne Hagelkörner, ich schätze um die 3 cm, auf das Auto. Es schien nur der äußerste Rand gewesen zu sein, denn schon nach ein paar Minuten fahrt fielen keine Hagelkörner mehr. Bei Meckenheim fuhr ich dann von der Autobahn ab und suchte mir einen Punkt um die weitere Entwicklung zu beobachten.

Nach einer kurzen Erholungspause traf ich mich dann gegen 16:30 Uhr mit Daniel in Köln. Für den Abend wurde noch eine recht Wetteraktive Kaltfront erwartet, welche für uns nochmal sehr interessant werden sollte. Nach dem wir uns erst mal beim gestärkt haben, analysierten wir die Satbilder und hielten auch nochmal mit Udo Rücksprache. Am Horizont begannen erste Quellwolken hochzuschießen... kleines Vorgeplänkel. Da noch nichts großes in Reichweite war, schauten wir diese mittlerweile auch schon aktiven Zellen mal etwas näher an.

Es war nicht viel Struktur in dem ganzen und sie gaben dann auch recht flott wieder auf. Im Süden hatte sich in dieser Zeit eine ausgeprägte Linie entwickelt welche nach einer ersten Radarprognose den Kreis Euskirchen treffen sollte. Also machten wir uns auf den Weg in Richtung Süden und positionierten uns ein Stück westlich von Weilerswist an der L33 auf folgendem Feldweg 50.754622,6.805036 (Google Maps Koordinaten) Die Linie war nun schon recht Nahe, wir bauten unsere Kameras auf uns legten los:

Wir haben noch einige Videosequenzen welche in den kommenden Tagen bearbeitet werden. Ich füge das fertige Video dann hier noch mit ein =).

Viele Grüße

Marcus