Ein Stufe 2 wird ausgegeben, wegen der Gefahr schwerer Gewitter mit heftigem Starkregen, Hagel und schweren Sturmböen ! Tornadogefahr !
Ein Stufe 1 wird ausgegeben, wegen der Gefahr kräftiger Gewitter mit Starkregen und steifen bis stürmischen Böen !
Ein Stufe 0 wird ausgegeben, wegen der Gewitterwahrscheinlichkeit von 15 %
Gewittervorhersage : Synoptik
Die Gewittervorhersage / Synoptik zeigt Deutschland unter dem Einfluss eines Tiefs über Österreich und einem Hoch über der Ostsee sowie einem Hoch über Südwesteuropa. Dabei baut sich eine schwache Hochdruckbrücke auf, die das Azorenhoch mit dem Russlandhoch verbindet. Das Hoch über Russland wird durch eine Zelle hohen Geopotentials und dem daraus resultierenden Absinken und Druckanstieg gestützt. Ein Frontensystem erstreckt sich vom Tief über Österreich / Tschechien bis Finnland. Hierbei strömt sehr warme bis heiße Luft nordwärts und auf der anderen Seite mäßigwarme Luft nach Deutschland. Dabei kann sich von Süddeutschland bis in den Nordwesten eine Konvergenz ausbilden.
Diese Konvergenz gerät in den vorderen Einflussbereich eines Troges und der daraus resultierenden Hebung und Druckabfall. In der Höhe zeigt sich besonders zum westlichen Mittelmeerraum eine kräftige Höhenströmung in ca. 5.5 km Höhe. Dieses Windfeld zieht sich vom westlichen Mittelmeerraum bis Nordskandinavien. Hier können ebenfalls Regengebiete, Schauer oder auch Gewitter mit Starkregen entlang ziehen. Im Bereich der planetarischen Grenzschicht ( Höhe ca. 1.5 km 850 hPa ) zeigen sich eher nur schwache Winde. Dieses deutet auf die Möglichkeit einer vorhandenen vertikalen Windscherung hin.
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Gewittervorhersage : Diskussion
Die Modelle zeigen über Deutschland mögliche Energiewerte von 200 bis 800 j/kg aber im Südosten Richtung Tschechien und Österreich 1200 bis 2000 j/kg. Die Radiosondenaufstiege haben aktuell bislang nur schwache Energiewerte über Süddeutschland gemessen. Jedoch zeigen die Aufstiege einen hohen Gehalt an niederschlagbaren Wassers von 28 bis 33 mm. Dieses wird auch weiterhin gerechnet mit einem möglichen Anstieg auf 40 mm im Südosten. Vor allem über dem bayrischen Wald zeigen sich sehr hohe Theta E Werte von teilweise über 55 Grad was ebenfalls einen hohen Feuchtegehalt der Luftmasse hinweist.
Im Südosten zeigt sich zudem eine deutliche hochreichende vertikale Windscherung von 40 bis 60 Knoten. Auch die bodennahe Scherung ist punktuell deutlich vorhanden. Ein weiteres ist die 0-3 km Helizität die ebenfalls von Bayern bis Berlin / Brandenburg erhöht ist. Durch die Scherungswerte sind besonders im Südosten die Werte für den Supercell Composit Parameter deutlich erhöht. Dieses zeigt sich auch in der Aufwindhelizität. So zeigt sich auch der Energy Helizity Index mit Werten von über 0.6 bis 4 deutlich erhöht was sich auch beim signifikant Tornadoindex zeigt. Somit ist ein Tornado nicht ausgeschlossen.
Bis auf den äussersten Nordosten zeigen die KO-Indizen eine potentielle Instabilität die nur einen Auslöser braucht damit daraus Labilität erzeugt wird. Es zeichnet sich ein Gebiet von Thüringen bis zur Ostseeküste wo das Gewitterrisiko sehr gering ist.
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Gewittervorhersage : Bewertung
Bei der Berechnung der möglichen Schauer und Gewitter sehen die Modelle recht ähnlich aus und rechnen dabei auch die stärksten Entwicklungen Richtung Tschechien und Österreich. Auch bei der Prognose und Verteilung der Capewerte sehen die Modelle ähnlich aus. Unterschiede gibt es bei der Energiemenge was aber normal ist. Bei der vertikalen hochreichenden Windscherung zeigen sich die Modelle recht ähnlich.
Somit kann man festhalten, das wohl die stärksten aber auch gefährlichsten Entwicklungen im Südosten, Richtung Tschechien / Österreich zu erwarten sind mit der Gefahr von Superzellen und ein erhöhtes Potential für Tornados.
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