Nachdem wir ein Tag zuvor bereits in der Eifel eine fette Shelfcloud abfangen konnten, versprachen wir uns für den 06.06.2011 ebenfalls ein erfolgreiches Chasing. Wir trafen uns nach kurzer Nacht bereits früh am morgen, um gemeinsam die Karten für diesen Tag durchzugehen und anschließend gemeinsam aufzubrechen. Am frühen Nachmittag zeigten sich auf dem Radar erste Echos, welche sich relativ schnell organisieren und verstärken konnten, so dass wir uns entschieden unseren Beobachtungspunkt in Niederbolheim anzufahren. Auf dem Weg dorthin, wenige Kilometer vor erreichen des Ziels, zog eine interessante Entwicklung unsere Aufmerksamkeit auf sich.
Die Gewittersaison 2011 werde ich nie vergessen. Denn es folgte nahezu eine Lage auf die andere. So sollte es auch am 05.06.2011 wieder zu einer saftigen Gewitterlage im Westen Nordrhein-Westfalens kommen. Nachdem ich Frank und Daniel um exakt 12:18 Uhr am Bahnhof in Erftstadt einsammelte, machten wir uns unverzüglich auf den Weg nach Weilerswist, um uns dort mit Udo zu treffen. Bereits auf der Fahrt nach Weilerswist, konnten wir um etwa 12:30 Uhr viele teils kräftige Quellungen, und nach kuzer Zeit auch die ersten CB´s, welche orografisch getriggert über dem HSK und dem Oberbergischen Kreis hochgingen, beobachten. Nachdem nun auch Udo an Board war, ging es unverzüglich für einen rundum check in die wenige Kilometer entfernte Mertener Heide.
Die Wettermodelle, vorallem GFS hatte für den 22.05.2011 eine kleine Gewitterlage im Programm. Viel war für diesen Tag zwar nicht zu erwarten, aber ich lies es mir nicht nehmen auf die Jagd zu gehen. Am frühen Mittag zogen dann erste Gewitter über den Westen von NRW hinweg, als ich auf dem Radar die Entwicklung einer Zelle bei Düren vernahm fuhr ich ein paar Kilometer in diese Richtung um die Zelle abzufangen. Sie brachte ein paar Blitze und starken Regen, nach dem Durchzug dieser Zelle entschied ich mich noch auf die dahinter folgende Linie zu warten. Auch an dieser konnte ich wieder einige schöne Blitze beobachten jedoch war der Niederschlag an dem Punkt wo ich stand deutlich geringer als zuvor. Fotografisch gesehen, war dieser Tag nicht so die creme de la creme, dennoch habe ich ein paar Bilder gemacht und möchte diese natürlich nicht vorenthalten.
Am 10.05.2011 trafen wir uns zu einem gemeinsamen Chasing im Bereich Rheinbach. Die Lage war eigentlich recht gut von GFS erfasst worden. Zuerst tat sich erstmal gar nichts, dann aber in den späten Mittagsstunden entwickelte sich ein Multizellensystem im Grenzgebiet zwischen Frankreich und Belgien. Diese nahm Nordostkurs und steuerte die Eifel an. Nachdem diese dann im Grenzgebiet Belgien , Deutschland ankam entschlossen Marcus und ich (Udo) uns raus zu fahren. Unterwegs trafen wir in Rheinbach Thomas um gemeinsam auf Tour zu gehen. Südlich von Rheinbach postierten wir uns an einem Kreisverkehr auf einem Feldweg. Hier machten wir unseren ersten Aufnahmen. Dann zeigte das Radar ein abschwächendes System.
Zwischen einem Tief im Süden und einem Hoch im Norden wurde von Osten her eine feuchtlabile Luftmasse nach Nordrhein-Westfalen geführt. Aufgrund eines höheren Druckgradienten kam es zu erhöhten Windgeschwindigkeiten bis Böen der Windstärken 4 bis 5 BFT. Aufgrund der Situation von erhöhten SRH1 und SRH3 Werten in der Simulation und erhöhter Scherwerte gab Estofex ein Level 1 aus bei 15 bis 50 % Wahrscheinlichkeit. Gegen 15 UTC ( 17:00 Uhr ) löste es dann aus. Erste Zellen zogen von Hessen kommend nach Nordrhein Westfalen. Zuerst waren die Zellen ziemlich verteilt.
Die Modelle prognostizierten für den 14.07.2010 eine knackige Schwergewitterlage für den Westen Nordrhein-Westfalens die wir uns definitiv nicht entgehen lassen wollten. So trafen wir uns bereits recht früh am Mittag um zeitig voll gerüstet und on the Road zu sein =). Am Nachmittag formierte sich dann entlang der Kaltfront eine kräftige Gewitterlinie welche sich unter Verstärkung zu einer schönen Squalline formierte. Wir verlagerten unsere Position von unserem CP in Niederbolheim, Nörvenich in Richtung Düren/Elsdorf.